Oscar Wiggli oder Die Lust auf neue Klänge

«Heute lernen Sie einen ganz besonderen Musiker kennen : Oscar Wiggli.»

Mit diesen Worten führt Kjell Keller die Zuhörer vom Schweizer Radio DRS2 in sein erstes Gespräch im Rahmen der Sendung «Signet - "Experimental"» ein und fährt fort :

«Sein Name ist den Kunstliebhabern vertraut : als Eisenplastiker geniesst Oscar Wiggli seit vielen Jahren internationales Ansehen. Vor rund 15 Jahren begann er sich intensiv mit konkreter und elektroakustischer Musik zu beschäftigen.»

Die Wortkargheit des Plastikers Oscar Wiggli ist in seiner Umgebung bestens bekannt, doch sobald er auf einen anderen Aspekt seines Werkes, die Musikkomposition, angesprochen wird, bricht er gerne sein Schweigen in Gesprächen mit Freunden oder gelegentlich in Schriften. Mit Oscar Wiggli hat Kjell Keller zwei Interviews geführt, die im Schweizer Radio DRS2 gesendet wurden und Thema dieses Buches sind. Das erste Interview im Jahre 1994 betrifft seine elektroakustischen Kompositionen, insbesondere Mouvements, und das zweite (1999) berichtet über ein aussergewöhnliches und einmaliges Projekt, das darin bestand, Tonsequenzen in eine 700 m unter der Erdoberfläche liegende Kaverne hinunterzuschicken. Aus diesem Experiment entstand eine lange Komposition in drei Sätzen : Guarec, Eglev, Tariel.

Der kanadische Komponist Gilles Gobeil, mit welchem Oscar Wiggli einen Schriftwechsel führt, analysiert diese Kompositionen in zwei Schreiben.

Einige Dokumente, graphische Partituren und Photographien, ergänzen dieses Buch.