Fiche technique
Format : Broché
Nb de pages : 270 pages
Poids : 587 g
Dimensions : 15cm X 21cm
ISBN : 978-3-924343-42-2
EAN : 9783924343422
Verdi und Wagner speisen gemeinsam oder Er hat mich nie geliebt
ein Buffo-Roman
Quatrième de couverture
Anfang 1858, treffen sich Verdi und Wagner, die beiden Ikonen der Weltopernmusik im Diner de Paris - einem Restaurant mit Musik in der französischen Hauptstadt - zum Mittagessen. Sie sind seit etwa fünfzehn Jahren gut befreundet, haben sich mehrfach getroffen und unterhalten einen sehr regen Briefwechsel. An jenem Januarsonntag werden sie es möglichst vermeiden, über Opern zu sprechen, und ihre Unterhaltung wird eine unerwartete Wende erfahren.
Der Kunstmaler Henri Fantin-Latour - der dem Geschehen heimlich beiwohnte - spielt in dieser Angelegenheit eine nicht zu unterschätzende Rolle : Dank seiner Berichterstattung konnte nämlich ein Fundus an apokryphen Briefen rekonstruiert werden, die u. a. von Golo Mann, Cosima Wagner, Arrigo Boïto, Giuseppina Strepponi, James Whistler stammen. Dieser Namensliste nicht genug, sie setzt sich fort durch eine ganze Reihe namhafter Komponisten, Schriftsteller oder Maler, die im Restaurant unerwartet auftauchen werden, wie Camille Saint-Saëns, Hans Christian Andersen, Charles Baudelaire, Malwida von Meysenburg, Gustave Doré oder Piotr Iljitsch Tschaikowski, das Ganze in einer Art Karneval der Tiere, das Verdi mehrmals in Schwulitäten zu bringen droht All diese prominenten Künstler werden sich mit beiden Komponisten kurz mal unterhalten, so dass wir in mancher Hinsicht aufgeklärt werden ! Auch erfahren wir mehr über Verdis und Wagners Ansichten zum Operngenre. Jedenfalls erscheinen beide nicht mehr als unantastbare Komturstatuen, sondern als Menschen wie du und ich.
Hier eine kleine Kostprobe :
« verdi - Richard, du spinnst vollkommen !
wagner - Keine Bange, ich klettere mein Leben gern auf Baume ! Gleich siehst du's, das Zeug zieh ich im Handumdrehen an !
Der Kellner kam in den mittleren Gang mit der Doppelleiter zurück, stellte sie unter die Deckenuhr und überreichte Wagner den Schlüssel zum Uhrwerk. Der Musiker krempelte seine Hose hoch und erklomm die Sprossen. Die anwesenden Gäste hörten zu essen auf, schauten zu ihm hoch, und manche unter ihnen betrachteten gierig seine prallen Waden. Beim Hochklettern führte er die lebhaften Bewegungen eines Turners aus, und man hörte, wie er vor sich hin Zitti, zitti, piano, piano, non facciamo confusione, per la scala del balcone presto andiamo via di qua sang. Ohne zu zögern, ging Verdi, der ziemlich beunruhigt war, hin und hielt ihm die Leiter fest. Als der Deutsche oben angelangt war, ließ er sich die genaue Uhrzeit geben, nämlich dreizehn Uhr dreißig, entledigte sich der Aufgabe und wandte sich mit Beinspielen und eines Zirkuskünstlers würdigen Posen dem ganzen Speisesaal zu :
wagner - Er hat mich nie geliebt, also weiß ich, was mir zu tun übrig bleibt ! (...) »